Arends: Enercon entzieht sich seiner sozialen Verantwortung

Im Zuge des drohenden Jobabbaus beim Windkraftanlagen-Hersteller Enercon dem mehr als 800 Stellen zum Opfer fallen sollen, geht die Geschäftsführung des Konzerns weiterhin auf Konfrontationskurs mit der Politik.

Ursprünglich war auf Initiative von Umweltminister Olaf Lies und im Beisein von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier ein runder Tisch mit Vertretern aus der niedersächsischen Landes- und Bundespolitik, der Enercon Geschäftsführung, Betriebsräten des Konzerns und Vertretern der IG Metall vorgesehen. Neben dem Bundestagsabgeordneten Johann Saathoff haben aus der Landtagsfraktion auch die Fraktionsvorsitzende aus SPD-Landtagsfraktion Johanne Modder und der Abgeordnete Matthias Arends teilgenommen.

Nachdem die Enercon-Spitze allerdings bereits am Vortag bei einem Krisentreffen in Hannover mit Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann und den Arbeitnehmervertretern durch Abwesenheit glänzte, ließen die Firmenchefs auch die geplante Gesprächsrunde in Emden platzen.

Der SPD-Landtagsabgeordnete Matthias Arends kritisierte die Verweigerungshaltung scharf: „Das Verhalten der Unternehmensführung ist einfach nur dreist und zeigt wie wenig Verantwortungsbewusstsein in der Konzernspitze vorhanden sein muss.“ Laut Arends lasse die Geschäftsführung ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Regen stehen und versuche sich jeglicher sozialer Verantwortung gegenüber ihren Betriebsangehörigen zu entziehen. „Ging es in der Vergangenheit um mögliche Subventionen, zum Beispiel durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz, stand das Unternehmen gleich Gewehr bei Fuß. Heute versucht man sich billig aus der Affäre zu ziehen und will die Politik mit dem angerichteten Scherbenhaufen alleine lassen,“ erklärte Arends.

Dennoch ist die Lage nach Ansicht des Landtagsabgeordneten zwar verzwickt, aber noch nicht hoffnungslos. Denn die vom Bundeswirtschaftsminister zugesagte Unterstützung des Bundes war ein wichtiges Signal und vielleicht eine Initialzündung dafür, dass es am Ende doch noch gelingen könnte eine Perspektive für die Beschäftigten zu finden.