Arbeitsplatzabbau bei Enercon ist weiterer Tiefpunkt einer besorgniserregenden Entwicklung in der Windenergiebranche

Der SPD-Landtagsabgeordnete Matthias Arends hat sich mit dem Betriebsrat des Enercon-Zulieferer WEC Turmbau getroffen, um über die angekündigten Stellenstreichungen bei Enercon zu beraten. Hierzu erklärt Arends: „Die Ankündigung von Enercon jeweils ein Drittel aller Beschäftigten an den beiden Standorten Aurich und Magdeburg abzubauen, ist eine dramatische Entscheidung für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ihre Familien, die Region Ostfriesland, aber auch die gesamte Windenergiebranche in Deutschland.

Bild: SPD-Niedersachsen

Nachdem bereits im vergangenen Jahr, trotz des großen Engagements der IG-Metall Küste und zahlreichen Gesprächen auf Landes- und Bundesebene, mehr als 800 Beschäftigte entlassen wurden, ist die geplante Streichung von 3000 weiteren Stellen aufgrund der empfindlichen Einschnitte in der Windindustrie eine weitere Hiobsbotschaft. Diese Nachricht macht mich tief betroffen, zeigt aber eines ganz deutlich: Die Windbranche in Deutschland steckt in einer tiefen Krise, deren Ergebnis unsere Region jetzt mit aller Härte zu spüren bekommt. Dabei geht es längst nicht mehr nur noch um einzelne Betriebe, sondern vielmehr um den Fortbestand einer ganzen Industrie und das Gelingen der Energiewende in Deutschland.
Windkraft aus dem Norden war lange Zeit eine niedersächsische Erfolgsgeschichte. Umso enttäuschter bin ich, dass sehenden Auges und trotz zahlreicher Hinweise und Mahnungen seitens der Gewerkschaften, der Betriebe und der niedersächsischen Politik die Windenergie in Deutschland, maßgeblich durch Fehler vor allem im Bundeswirtschaftsministerium, in eine schwere Flaute geführt wurde.
Als Land werden wir uns um eine sozialverträgliche Lösung für alle Betroffenen bemühen und möglichst zeitnah diese an einen Tisch holen, um versuchen zu retten, was zu retten ist. Kurzfristig geht es jetzt um die Perspektive der Beschäftigten und um potentielle Lösungsansätze wie Kurzzeitarbeit oder eine Transfergesellschaft. Langfristig gesehen muss aber ein klarer Weg gefunden werden, wie die derzeitige Krise der Windenergiebranche überwunden werden kann.“